"Garantiert! Junge Menschen brauchen Perspektive" Die Lernwerkstatt beteiligt sich am bundesweiten Josefstag

Der Josefstag ist ein bundesweiter, dezentraler Aktionstag, der auf die wertvolle Arbeit in den Einrichtungen der Jugendberufshilfe in katholischer Trägerschaft aufmerksam macht. Aus diesem Anlass waren Fred Gaida, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg, und Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, zu Gast in der Lernwerkstatt der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg, um sich vor Ort ein Bild von den Angeboten der Einrichtung zu machen. Mit Vladislav Perkov, dem Leiter der Lernwerkstatt, Johannes Magin, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfachdienste Bayern, und KJF-Direktor Michael Eibl tauschten sie sich über aktuelle ökonomische und sozialpolitische Themen aus.

v.l. Christina Ammerle (stellvertretende Einrichtungsleiterin), Vladislav Perkov (Leiter der Lernwerkstatt), Fred Gaida (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg), Dr. Georg Haber (Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz), KJF-Direktor Michael Eibl, Johannes Magin (Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfachdienste Bayern)

In diesem Jahr steht der Josefstag unter dem Motto „Garantiert! Junge Menschen brauchen Perspektive“. Damit nimmt die Veranstaltung Bezug auf eine Forderung des Kooperationsverbunds Jugendsozialarbeit nach einer Ausbildungsgarantie für junge Menschen. Aktuell sind in Deutschland rund 2,2 Millionen der 20- bis 34-Jährigen ohne Berufsabschluss. Die Lernwerkstatt ermöglicht diesen Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Ausbildung und damit die Teilhabe am Arbeitsmarkt sowie den Weg in ein selbstbestimmtes Leben. „Der Josefstag der katholischen Jugendsozialarbeit macht deutlich, wie wichtig jedes Engagement für junge Menschen beim Übergang ins Berufsleben ist. Wir dürfen keinen dieser jungen Menschen verloren geben, aber oftmals braucht es Zeit, um sie individuell zu fördern und ihre Stärken zu finden“, sagte KJF-Direktor Michael Eibl. „Mit der Lernwerkstatt hat die KJF in den vergangenen Jahren fast 3.000 jungen Menschen eine Ausbildung ermöglicht. Aktuell sind es ungefähr 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nicht in Deutschland geboren sind und schätzungsweise 120, bei denen ein Elternteil nicht in Deutschland geboren ist.“

 

Johannes Magin, ergänzte: „Gerade nach den Jahren der Pandemie haben viele junge Menschen Schwierigkeiten, in das Berufsleben einzumünden. Die Lernwerkstatt bietet eine Vielzahl von Maßnahmen, mit denen die jungen Menschen sich Schritt für Schritt berufliche Möglichkeiten erarbeiten können.“ Um für jeden Jugendlichen die optimale Förderung zu bieten, verfolgt die Lernwerkstatt einen ganzheitlichen Ansatz, wie Einrichtungsleiter Vladislav Perkov berichtet: „Aufgrund des breiten Spektrums an den berufsvorbereitenden und sozial stabilisierenden Angeboten in der Lernwerkstatt können wir mit den benachteiligten Jugendlichen passgenaue berufliche Perspektiven entwickeln. Genau darin liegt unsere Stärke und einer der Gründe für unsere sehr hohe Erfolgsquote. Wichtig ist dabei nicht nur die berufliche Entwicklung, sondern auch die sozial-emotionale Unterstützung und Begleitung im Fokus zu haben.“

 

Auch die beiden Ehrengäste die zum Josefstag in die Lernwerkstatt gekommen waren, sind von diesem Konzept überzeugt und bestätigen seinen Erfolg: „Im Jahr 1996 brachte die Katholische Jugendfürsorge zusammen mit der Agentur für Arbeit die Lernwerkstatt auf den Weg und arbeitet seitdem in enger Verbundenheit am gemeinsamen Ziel: Jungen Menschen Perspektiven am Arbeitsmarkt zu eröffnen. In der Lernwerkstatt erlebt man hautnah was ,Würde des Menschen und Würde der Arbeit‘ bedeutet. Hier wird mit jungen Menschen an deren Zukunft gearbeitet und Zukunft braucht Ausbildung. Etwa 3.000 junge Menschen haben in der Lernwerkstatt bereits eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und so ihre Zukunft auf den Weg gebracht“, so Fred Gaida, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg.

 

Ähnlich sieht es Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz: „Alle jungen Menschen sollen einen passenden Weg in die Berufswelt für sich finden, egal unter welchen Bedingungen sie die Schule verlassen. Die Arbeit der Lernwerkstatt der KJF ist in diesem Zusammenhang extrem wichtig. Denn hier zählt dasselbe Prinzip wie im Handwerk: Es ist nicht wichtig, woher jemand kommt, sondern wohin der Mensch will.“

 

Nach dem fachlichen Austausch besichtigten die Gäste den Ausbildungsbereich der Lernwerkstatt: Ausbilderin Tanja Lorenz stellte den Friseurbereich vor und Pädagoge Franz Mühlbauer den Holzbereich. Schließlich durften Michael Eibl, Fred Gaida und Dr. Georg Haber ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen und aus vorgefertigten Bauteilen ein kleine Getränkekiste montieren.

Gemeinsam montierten Dr. Georg Haber (v.l.), Michael Eibl und Fred Gaida eine Getränkekiste aus vorgefertigten Bauteilen.

Text und Bild: Sebastian Schmid